tetraodon nigroviridis nachgezüchtet... leider!

Martin Hi.
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tetraodon nigroviridis nachgezüchtet... leider!

Beitrag von Martin Hi. »

moin leute,
tetraodon nigroviridis wurde nachgezüchtet und in baldiger zukunft wird es wohl, zuminddest in den usa, nur noch nachzuuchten dieses fisches geben. gut für die thailändische natur, schlecht für den fisch: den weibchen werden chemikalien gespritzt, weil man sie sonst nicht zum ablaichen bringen kann. ich finde so etwas ehrlich gesagt pervers: http://news.ufl.edu/2009/02/17/puffer-fish/
martin
Canthigaster valentini 1/1
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Beitrag von Anzeige »

Hallo, schau mal hier: (hier klicken) Dort findet man vieles zum Thema.
Markus Schulz
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Beitrag von Markus Schulz »

Moin,

weia :roll: !
Sarah22
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Beitrag von Sarah22 »

Oh man...
Die sind so krank.Sonst interessieren die sich auch nicht für die Umwelt/Natur.Sind doch alles nur Spielereien von den perversen Amis...
2 Erbsen und einige andere Fische und Wirbellose
Zwei Hunde
Jon October
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Beitrag von Jon October »

Hallo Martin,

so ganz kann ich Dein Entsetzen nicht nachvollziehen. Ich behaupte, mind. 90% aller "Zier"fische werden durch unpassende Haltebedingungen, falsche Fütterung oder auch Einzelhaltung schlicht vom Halter "verbraucht".
Wenn man dann wenigstens auf Nachzuchten zurückgreift und somit die wildlebenden Populationen schützt/schont, sehe ich das äusserst positiv.

Die "Chemikalien" sind Hormone aus der Hirnanhangsdrüse von sog. Speisefischen, z.B. Karpfen.
Die Praxis, mittels Hormon"behandlung Nachzucht zu erzielen, ist nicht neu und wird massenhaft angewandt, um. z.B. den in der Natur wohl ausgestorbenen Feuerschwanz E. biocolor für die Aquaristik zu erhalten.
In Russland werden so wohl bereits Prachtschmerlen nachgezogen, für viele Welsarten ist das gängige Praxis bei gewerblichen Züchtern.
Von daher .......

Gruß

Jon
Die Römische Regel: Derjenige, der sagt: "Es geht nicht", soll den nicht stören, der's gerade tut.
Martin Hi.
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Beitrag von Martin Hi. »

moin jon,
Jon October hat geschrieben:
so ganz kann ich Dein Entsetzen nicht nachvollziehen. Ich behaupte, mind. 90% aller "Zier"fische werden durch unpassende Haltebedingungen, falsche Fütterung oder auch Einzelhaltung schlicht vom Halter "verbraucht".

Die Praxis, mittels Hormon"behandlung Nachzucht zu erzielen, ist nicht neu und wird massenhaft angewandt, um. z.B. den in der Natur wohl ausgestorbenen Feuerschwanz E. biocolor für die Aquaristik zu erhalten.
In Russland werden so wohl bereits Prachtschmerlen nachgezogen, für viele Welsarten ist das gängige Praxis bei gewerblichen Züchtern.
Von daher .......
@1: das finde ich genau so falsch und mir tut es um jedes tier leid, daass in solche hände gerät. macht daher das spritzen von tieren nicht besser. die richtige antwort auf die überfischung von tieren wären der fangstop, nicht eine medizinisch eingeleitete zucht.
@2: ich weiß, dass das nichts neues ist und in der nahrungsmittelindustrie ja noch verbreiterter. trotzdem finde ich es schlimm, eben weil es für diese tiere eine qual ist.
zur erhaltung einer art kann ich das ganze ja noch verstehen. aber auch hier: der richtige weg wäre das auswildern des bicolor und der schutz seines habitats. so lange es dazu nicht kommt dient die nachzucht nur den freuden der aquarianer der reichen länder und wäre daher meiner meeinung nach absolut zu veernachlässigen.

ich finde es krank, tiere durch das spritzen von hormonen nachzuzüchten, um spaß an ihnen zu haben. egal, wie lange es das schon gibt.
marttin
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Ron
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Beitrag von Ron »

Martin Hi. hat geschrieben:der richtige weg wäre das auswildern des bicolor und der schutz seines habitats
Hi,

hat zwar eigentlich nichts mit dem Thema zu tun. Aber soweit ich weiss ist der bicolor nicht in der Natur ausgestorben. Der Bestand ist nur drastisch zurück gegangen auf Grund eines Staudamms. Ähnlich ist es wohl mit der Schachbrettschmerle.
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fischerin
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Beitrag von fischerin »

Hallo,
bemerkenswert ist ja auch der Hintergrund der Anstrengung, nämlich die "Verwertung" für die genetische Grundlagenforschung.
Die Wildbestände werden entlastet - das ist sicher positiv- aber wie viel mehr Lebewesen einer Art werden von nun an kommerziell produziert, um dann für die Heimtier- und Forschungsindustrie verbraucht zu werden?

Das gilt für andere Arten schon lange, aber das macht mich nicht weniger traurig, dass die Kugler nun auch einen solchen Weg einschlagen.
Pech für den Nigro, dass er das kürzeste bekannte Genom aller Wirbeltiere besitzt.

Gruß
Wiebke
bratfass
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Beitrag von bratfass »

Hi,

selbst wenn es schon bei einigen anderen Gewohnheit sein sollte, finde ich solche Praktiken immer wieder traurig, da sie absolut unnötig sind. Kommt bei mir mit dem kleinen Jungen gleich, dr Frösche aufbläst :shock:
liebe Grüße, Michael
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1 Tetraodon miurus (verstorben 19.11.2010)
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Pawel
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Beitrag von Pawel »

..... ! das ist ja was. Ich starte bald noch ein versuch mit meinen nigros, wenn da wieder nichts passiert bin ich am ende mit meinem latein.
Möglicherweise sollte man nur fische halten, die man in gefangenschaft nachzüchten kann- ohne wildes gespritze. Kommt da noch der durchbruch bei t. nigroviridis? Ich bin mir nicht sicher :-(
Mfg,
Pawel
Ron
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Beitrag von Ron »

Pawel hat geschrieben:Möglicherweise sollte man nur fische halten, die man in gefangenschaft nachzüchten kann
Hi,
sollte man nicht. Wildfänge sind wichtig für die Menschen die damit ihr Geld verdienen. Denn wenn diese Menschen davon leben haben sie auch großes Interesse die Natur vor Ort zu schützen. Aber es sollte, wie schon bei den Süßwasserrochen, begrenzte Fangquoten geben.
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Pawel
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Beitrag von Pawel »

Ja, kann man auch so sehen- wenn es denn rechtzeitig fangquoten gibt...

Andererseits ist es auch nett den fischen in ihren ansprüchen so gerecht werden zu können, dass man revierbildung, eiablage usw usf beobachten kann- und das fehlt mir bisher leider bei t. nigroviridis...
Naja, die hoffnung stirbt zuletzt.... :(
Mfg,
Pawel
Jon October
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Beitrag von Jon October »

Martin Hi. hat geschrieben:ich finde es krank, tiere durch das spritzen von hormonen nachzuzüchten, um spaß an ihnen zu haben. egal, wie lange es das schon gibt.
Hi Martin,

wir leben in einer kranken und pervertierten Welt, in der z.B. Nahrungsmittel als Energieträger börsennotiert sind - ein menschenverachtender Hohn angesichts der globalen Ernährungs- und Versorgungssituation. :twisted:

Die Motivation, Tiere mittels Hormoninjektion nachzuzüchten ist in 1. Linie die Kohle, die sich damit verdienen lässt und in 2. Linie die Neugier. Artenschutz, etc. steht bestimmt nicht auf der Flagge derer, die diese Praxis umsetzen. Trotzdem kann die Nachzucht exotischer "Spass"tiere unserer Wohlstandsgesellschaft dazu dienen, die Wildpopulation zu schützen/schonen.

Deine Argumentation erinnert mich ein bisschen an die "Natur"auarianer, die vehement jede Zuchtform und Mutation als "unnatürlich" ablehnen und dabei nicht bedenken, dass jede weitere Nachzuchtgeneration in Menschenhand die "Gefahr" von Mutationen erhöht ....... :lol:
Dazu kommt, dass ein Fisch im Glaskasten so natürlich ist wie der Mensch auf`m Mond ..... :lol:

Entspannter Gruß

Jon
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Martin Hi.
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Beitrag von Martin Hi. »

moin jörg,
dann hast du da die falschen schlüsse gezogen:
ich argumentiere nicht mit natürlichkeit, sondern mit bestimmten rechten, die meiner meinung nach auch tiere besitzen.
wir leben in einer perversen gesellschaft: finde ich auch. man muss deshalb aber auch nicht zynisch werden und immer mehr einfach hinnehmen.
martin
Canthigaster valentini 1/1
Ron
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Beitrag von Ron »

Jon October hat geschrieben:Trotzdem kann die Nachzucht exotischer "Spass"tiere unserer Wohlstandsgesellschaft dazu dienen, die Wildpopulation zu schützen/schonen.
Hi,
das stimmt so nicht. Du kannst die Rechnung nicht ohne den Menschen machen die dort leben wo unsere Zierfische herkommen. Viele Menschen dort sind arm, z.B. in Indonesien blüht so der Handel mit illegal geschlagenem Tropenholz und auch mit exotischen Tieren wie Orang-Utans. So werden garantiert keine Wildpopulationen geschützt. Und mit Naturschutz nehmen es die Regierungen der Länder auch nicht so ernst. Also ist es besser eine geregelte Entnahme von Tieren aus der Wildpopulation anzustreben als eine Massennachzucht durch Hormonbehandlung. Denn nur so ist es auch im Interesse der Menschen ,die von diesem Wirtschaftszweig leben, die Wildpopulationen zu schützen.
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Jon October
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Beitrag von Jon October »

Martin Hi. hat geschrieben:...., sondern mit bestimmten rechten, die meiner meinung nach auch tiere besitzen.
Moin Martin,

na ja, die Frage ist dann nur, wo fangen die tierischen Rechte an??? Letztlich existieren Kugler nicht, um uns im Glaskasten zu beglücken, oder?!!
Aber lassen wir das, das wird 1. eine Spirale ohne Ende und 2. weiss ich schon, was Du meinst. Und stimme Deinen Bedenken ja auch grundsätzlich zu.
Wenn, ja wenn das nicht wäre ... :roll: :wink:
Martin Hi. hat geschrieben:wir leben in einer perversen gesellschaft: finde ich auch. man muss deshalb aber auch nicht zynisch werden und immer mehr einfach hinnehmen.
Aua, voll auf die Zwölf, das tut weh ....... :shock: :oops: 8)
Du hast recht, ich wirke zynisch. Und ja, ich bin`s auch (oft!).
Aber: Ich beurteile fast alles nach folgendem wunderbaren Spruch:
Wo Licht ist, ist auch Schatten!
D.h., wenn ich Wildfänge kaufe und halte und mich über recht günstige Bezugspreise freue, muss ich in Kauf nehmen, dass ein hoher Prozentsatz auf dem Weg in die Industrienationen schlicht verreckt. Den "billig" verkaufen geht nur über "billige" Logistik und "Lagerung", d.h. viel Tier auf wenig Platz bei wenig Futter.
So gesehen ist die hormonelle Manipulation einiger weniger Individuen ein Leid, welches ich zugunsten der Reduzierung des Massenimportleids billigend in Kauf nehme.
Das mag zynisch wirken, ist es aber nicht (aus meiner Sicht).
Ron hat geschrieben:Also ist es besser eine geregelte Entnahme von Tieren aus der Wildpopulation anzustreben als eine Massennachzucht durch Hormonbehandlung. Denn nur so ist es auch im Interesse der Menschen ,die von diesem Wirtschaftszweig leben, die Wildpopulationen zu schützen.
Ohne Nutzungsmöglichkeiten kein nachhaltiger Natur- und Umweltschutz? Da ist was dran. Allerdings frage ich mich gerade, wieviel Prozent der dortigen Bevölkerung jeweils vom Zierfischfang leben??? Ich unterstelle, nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung.
Die breite Masse wird "billig" Konsumartikel für die reichen Industrienationen fertigen unter katastrophalen Arbeits-, Rechts- und Umweltbedingungen. Und somit auch kräftig dazu beitragen, dass Flora und Fauna leidet.

Herzliche Grüsse

Jon
Die Römische Regel: Derjenige, der sagt: "Es geht nicht", soll den nicht stören, der's gerade tut.
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